- Aw 5783 Mittwochabend bis Donnertag 27. Juli 2023
Impuls von Richard Harvey: Tischa B’Av hat eine tiefe Bedeutung für diejenigen von uns, die Jeschua (Jesus) als unserem Messias folgen.
In der jüdischen Tradition war der Tempel in Jerusalem das Zentrum der Anbetung, der Ort, an dem die göttliche Gegenwart (Schechina) unter den Menschen wohnte. Nach der Zerstörung des Tempels ging der jüdischen Überlieferung zufolge auch die Schechina ins Exil.
Aus messianisch-jüdischer Sicht erkennen wir jedoch, dass mit dem Kommen Jeschuas ein neues Verständnis des Tempels entsteht. Jesus selbst verkündete: „Zerstört diesen Tempel, und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten“ (Johannes 2:19). Er bezog sich nicht auf den physischen Tempel, sondern auf seinen eigenen Körper, der gekreuzigt und aus dem Grab auferweckt werden würde.
Für messianische Juden wird Tischa B’Av zu einem Tag des Nachdenkens über die Bedeutung des Opfers Jesu als ultimative Sühne für Sünden. Durch seinen Tod und seine Auferstehung wurde Jeschua zum lebendigen Tempel, zur Brücke zwischen der Menschheit und Gott, die den direkten Zugang zur göttlichen Gegenwart ermöglichte. Er riss die Barriere nieder, die uns von Gott trennte, und ebnete allen Nationen den Weg, sich HaSchem zu nähern. Jeschua, der „Tempel, der nicht mit Händen gemacht wurde“, ist die Verkörperung der Gegenwart Gottes.
Während wir um die Zerstörung der physischen Tempel in der Geschichte trauern, feiern wir auch die Erfüllung des Tempels in Jesus. In ihm finden wir Hoffnung, Versöhnung und ewiges Leben. An Tisch B’Av finden messianische Juden Trost in der Gewissheit, dass wir auch in Zeiten der Dunkelheit und Trauer einen Hohepriester haben, der unseren Schmerz versteht und für uns eintritt. Jeschuas aufopfernde Liebe wird zu einer Quelle des Trostes und der Heilung, wenn wir über die Vergangenheit nachdenken und uns auf die Zukunft freuen.
Tishah B’Av erinnert uns an die erlösende Macht Gottes, der Trauer in Freude und Zerbrochenheit in Ganzheit verwandeln kann. Wenn wir über die Zerstörung der alten Tempel nachdenken, werden wir daran erinnert, dass Jeschuas Opfer uns in den erneuerten Tempel einbaut, in dem die Gläubigen lebendige Steine sind, die zusammengebaut wurden, um eine Wohnstätte für Gott zu bilden (1. Petrus 2,5).
Aus dieser Perspektive wird Tishah B’Av zu einem Tag erneuerter Hoffnung und Glaubens, da wir erkennen, dass der ultimative Tempel nicht auf eine physische Struktur beschränkt ist, sondern im Herzen eines jeden Gläubigen wohnt und uns für immer mit der göttlichen Liebe und Gnade unseres Erlösers verbindet, Jeschua, der Messias. Unser Mitgefühl gilt unserem gesamten Volk und allen, die in dieser Zeit trauern. Jeschua lehrte uns: „Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“ (Matthäus 5,4). Wenn wir die Bereitstellung von Gottes Barmherzigkeit, Vergebung und Wiederherstellung in Jeschua erkennen, können wir seinen Trost, seine Stärke und seine Erneuerung wirklich kennen.
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